Sprachliche und andere Leuchten

The Rhine in spine sties minely in the – what?? Bei My Fair Lady in London galt das als unfeiner Akzent.

Jetzt habe ich einen Australier über den Umgang mit einer Dame gehört. Er sagte: Give her spice. Und was sagt man down under für Gewürz – spoice?? Das muss ich noch herausfinden. Schon lustig, das Australische. No offense meant.

Noch lustiger stelle ich mir eine Bügeleisen-Stehlampe vor. Ein geniales Gerät muss das sein, vielleicht kann man damit auch Kaffee kochen. Der Text des Angebotes ist dank maschineller „Übersetzung“ schon schwindelerregend, aber ich kann das noch toppen: „Leuchten Schlampen“ steht da gar nicht, sondern „Leuchten Stehlampen“. Was ist das nur bei mir – wir hatten ja schon „Britenschlampe“ statt „Brillenschlange“.

Aber hier nun der ganze Text – und ein Bild des darin beschriebenen Produkts:

Yngwi comish.

Mein Lesestil ist – wenn es nicht um Korrekturlesen geht – schon kreativ. Als weiteres Beispiel diese Schlagzeile: „Wie der DNA-Massagentest die Verbrecherjagd revolutioniert hat“. Also das hätte ich gern gewusst. Massengentest hingegen, na gut.

Ein schönes Two-in-one habe ich auch wieder gefunden: Verplext. Das ist nicht nur perplex, sondern richtig durchgeplext. Oder perplex mit verpeilt. Solche Wörter kann die deutsche Sprache eigentlich besser gebrauchen als immer mehr (oft fehlerhafte) Anglizismen.

Englische Liedtexte in deutscher Werbung

 

Lifestyle oder Leid?

 

Werbung ist eine Welt für sich. Schnelles Geld, schneller Konsum, auch von Menschen und Beziehungen. In letzter Zeit werden zunehmend Luxus-Extras mit englischen Songs beworben, offenbar in dem Vertrauen, dass sich der potenzielle Käufer ebenso wenig um Inhalte schert oder ebenso ignorant ist wie die Werbeagenturen. Zwei Beispiele aus jüngster Zeit:

 

Mit „Street Life“ wurde vor einigen Monaten für einen Aperitif oder Cocktail geworben. Der Text des Liedes von Randy Crawford lautet: „Street life, because there’s no place I can go. Street life, it’s the only life I know. Street life, you can run away from time: street life, for a nickel, for a dime. Street life, but you better not get old. Street life, cause you’re gonna feel the cold.“ (Straßenleben, weil es keinen Ort gibt, an den ich gehen kann. Straßenleben, es ist das einzige Leben, das ich kenne. Straßenleben, du kannst vor der Zeit wegrennen. Straßenleben, für fünf oder zehn Cent (mit billigen Drogen). Straßenleben, aber werde besser nicht alt. Straßenleben, denn du wirst die Kälte spüren.)

Die Bilder dazu: Jeunesse dorée beim Cruisen im Cabrio und in Feierlaune . . .

 

Und aktuell: Süßigkeit in Goldpapier, die luxuriös wirken soll, wird beworben mit Rebecca Ferguson: „All that glitter, all that gold won’t make you happy, when you’ve been bought and sold. Riding white horses you can’t control – with all your glitter and all of your gold.“ (All das Glitzern, all das Gold wird dir nicht erkaufen, dass du glücklich bist, wenn du gekauft und verkauft worden bist. Du reitest weiße Pferde (evtl. Kokain), die du nicht kontrollieren kannst – mit all deinem Glitzern und all deinem Gold.)

Die Bilder dazu: Genuss pur mit der golden verpackten Süßigkeit.

 

Wie gehabt: Man fasst sich ans Hirn, wenn man eines dabei hat. Und überlegt ein wenig vor dem Weihnachtseinkauf. Oder ein wenig mehr.

Richtig falsch schreiben

 

Wie oft wird durch einen Schreibfehler eine tiefere Wahrheit deutlich – hier wieder ein paar Beispiele aus eigener Praxis:

– Ich drücke die Da(u)men
– Ein Roboter sauft Staub
– Föderatlos (Förderatlas)
– Einnahme-Überschssrechnung (der fehlende Vokal ist variabel)
– Geistheulerin (da kannsch nix mache, kannsch bloß no lache, au wennd lieber heile dätsch)

Ja, Schwäbisch ist eine schöne Sprache, schee deitlich. Wenn Chrischtoph Sonntag sagt „des neuschte Mascht Heffle“, weiß man, was ein „must have“ wirklich ist.

Ein Mascht Heffle, über das ich kürzlich staunte, kam so daher: „Sehen Sie nun den Freitags-Katastrophenfilm, mit der guten Schokolade von Plant for the Planet.“

Mein liebstes Mascht Heffle sind maschinelle Übersetzungen. Sowas:

 

Unsichtbare sammeln dünnen Abschnitt von einer halben Tasse – wow! Gesucht war ein Bolero-Jäckchen.

Noch einmal zur richtig falschen Schreibung: Neulich im Nachbarland hatte ich eine falsche Abzweigung genommen und war „in der Pampa“, eigentlich nicht schlimm. Ich bin eine Frau und kann einfach umkehren. Nur dass plötzlich das Gaspedal weg war. Es lag lose im Fußraum. Im Ausland den Notdienst rufen, ohne zu wissen, wo ich überhaupt war? Auweh. Lieber den Wagen kriechen lassen bis zu einem Feldweg, dann das Gaspedal versuchen zu fixieren (es gelang mit einem untergeklemmten Eiskratzer) und mit möglichst gleichmäßigem Gas zurück bis zur Werkstatt. Das kommentierte ein Bekannter als turbolente Fahrt – und das war es auch.

Fehler mit Tiefsinn

 

Philosophisch hochwertiges Immobilienangebot!

„Der außergewöhnliche Grundriss und eine große Fensterfront stammen daher, dass die Wohnung auch gewerblich genutzt werden könnte und es auch schon wurde. Mittlerweile lässt darauf aber nur noch wenig schließen.“
Auf Deutsch: Es ist ein Laden mit Schaufenster, das soll der Leser aber nicht denken. Trotzdem ist die Anzeige philosophisch interessant. Der Ursprung des Grundrisses und des Fensters ist eine Möglichkeit – wir haben es also hier mit der fast vergessenen causa possibilis zu tun, die nur noch der Scholastiker kennt (eine Scholastikerin ist fast impossibilis).

Und immer wieder faszinieren die besonderen Highlights:
„Betritt man die Wohnung gelangt man zunächst in den Eingangsbereich.“
Echt jetzt?

 

Gestern bei ebay-Kleinanzeigen: „Bestechen Stubenwagen Himmel“  – mit „Bettchen“ wäre es eigentlich sinnvoller.
Da dürfte sich wieder mal die Rechtschreibung im Stupidphone selbstständig gemacht haben, aber das hat wohl niemanden gestört.

Neuer Goldie von Dr. Schröder: „Gestern hab ich ganz schön Adern gelassen“. Das kann er wie kein anderer: Two-in-one! Zur Ader gelassen cum Federn gelassen, und es ist doppelt klar, was er meint.

„Wir schwimmen auf einer Wellenlänge“, sagte ein begeisterter Kavalier von seiner Dame. Das dürfte ein außergewöhnlicher Badespaß sein. Und natürlich ein Two-in-one.

„Mich lässt keine Frau abwimmeln. Ich lasse die Frauen abwimmeln“ (das letzte Two-in-one heute – eigentlich das allerletzte), schimpfte dagegen ein Macho. Abwimmeln und abblitzen lassen in einem, mit unglücklichem Ergebnis. Hat er verdient.

 

Der Kaiserhappen zum Schluss, wo er hingehört: Mein eigener Quatsch. Auf der Fahrt durch ein Industriegebiet las ich kürzlich auf einem Schild:
„Begegnungstechnik und Rohrbau“.
Begegnung – Technik – Rohr – wie bitte?! Technik für Begegnung mit Rohr?? For a split second, my imagination went wild. Bis ich sah: „Beregnungstechnik“. Ach so. Lenkrad festhalten und weiter geradeaus. Bis zum nächsten Mal.

Deutsch mit Hilfe von Englisch

Oft versteht man von Online-„Übersetzern“ erstellte Texte erst, wenn man erraten hat, was in der Quellsprache da stand, zum Beispiel:

Lieferumfang: Rainbow Handy (inkl. Akku), Ladeadapter, USB-Datenkabel, OTG kabel, Schutz-Fall, Bildschirmschutz, Kurzanleitung. Cubot spezielle Telefon Fall würde Ihr Telefon besser zu schützen
Das ist einfach: „Case“ bedeutet „Fall“, aber auch „Hülle“. Jeder Mensch weiß – und kein nichtmenschlicher „Übersetzer“ weiß –, was hier gemeint ist.

Einstellbare Rückenstütze Bra Brust Brust Correct Buckel versammeln sich auf viele OccasionsBeige getragen werden kann
Hier geht es um eine Orthese für Brustwirbelsäule und Schultern. Den ursprünglichen Text kann ich nicht rekonstruieren, nur über das Ergebnis der „Übersetzung“ staunen.

Sehr süß das folgende Bild; da kann man erkennen, dass „süßsauer“ korrekt als „artificially friendly“ übersetzt wurde, nur halt ohne den Zusammenhang zu verstehen:

Am liebsten lache ich über meinen eigenen Unsinn: Kürzlich bei einer Strandwanderung auf Gran Canaria. Mehrere Rot-Kreuz-Leute waren mit einer Wiederbelebung befasst (am FKK-Abschnitt nur für Herren und ihre Spielkameraden). Ich ging zügig weiter, wollte nicht gaffen, wunderte mich nur, dass das Rettungsboot eine Reklameaufschrift „Nescafé“ trug. Gibt es jetzt nichts mehr ohne Reklame?? Aber dann kam ich dem Boot näher, und . . . tatsächlich stand da „Rescate“. Rettung.

Schließlich, falls jemand diese Weisheit von Herrn Bosbach nicht mitbekommen hat, hier noch einmal fürs Poesie-Album: „Ich freue mich über jeden, der eine Meinung hat; jetzt muss nur noch Ahnung dazukommen.“

Makler und Deutsch

Makler-Deutsch – immer wieder faszinierend. Derzeit wird ein Wohnmobil in einem FKK-Gelände angeboten, und es verspricht echtes Abenteuer!

„Weitere Infos zu der schönen angelegten Anlage finden Sie unter www.[…].de Der Garten ist sehr liebevoll angelegt und verfügt über ein Pavillon mit Steingrill und Gäste WC, wo es sich mit Freunden bei einem gemütlichen Abend entspannen lässt. Des weiteren befindet sich eine Dusche im Außenbereich und einer gemütlichen Essecke.“

Also: Der angelegte Garten in dieser angelegten Anlage bietet das (??) Pavillon mit Grill und (lieber mit Bindestrich) das Gäste-WC, wo man sich mit Freunden gemütlich entspannt. Mit Freunden auf dem Klo, das erinnert an die Zeiten, als man sich rauchend in der Schultoilette drängte.

Passend zu diesem Party-Klo gibt es eine Dusche, die nicht nur außen ist, sondern auch in der gemütlichen Essecke dortselbst, ja da bleibt kein Auge trocken beim Entspannen. Wobei die Nackedeis noch gar nicht berücksichtigt sind.

 

Und der „Luxes“ lässt die Makler nicht los. „Hier treffen ein majestätisch herrschaftliches Ambiente mit den Annehmlichkeiten eines modernen luxeriösen Lebensstil zusammen.“ Dass Ambiente treffen statt trifft, hat vielleicht etwas mit Pluralis Majestatis zu tun.

„Built im Jahr 2006, die klassische Villa ist von authentischer Architektur charakterisiert, eine gut durchdachte Raumkonzept . . .“ und weiter kann man nicht lesen, weil einem schwummerig wird. Wurde das vielleicht online aus dem Englischen „übersetzt“? Und man denkt an diese Sätze von Bruno Jonas: „Ich glaube, dass ihm sein Gehirn manchmal nicht die richtigen Ergebnisse liefert.“ Und „Es gibt keine Trottel. Es gibt welche, die haben kein Glück beim Denken.“ Noch schlimmer sind Online-„Übersetzer“ dran, die kein Gehirn haben und nicht denken.

 

Englisch, walisisch und automatisch übersetzt

 

Probleme mit Babelfish:

Ein zweisprachiges Straßenschild in Wales machte Radfahrer perplex. Der englische Text lautete Cyclists Dismount = Radfahrer absteigen. Auf Walisisch stand dort: Llid Y Bledren Dymchwelyd = Blasenkrankheit zurückgekehrt. Möglicherweise hat jemand im Online-„Übersetzer“ cystitis eingegeben (Englisch auf rd.com). Was die „Übersetzung“ von dismount noch nicht erklärt. Viel wilder wurde es, als ich eine indische Bluse suchte.

 

Von Herrn Dr. Schröder gibt es eine neue Wortschöpfung, wieder ein Two in one: „Ich wollte dich noch anbimsen.“ Anbimmeln und anpiepsen in einem. Unverständlicherweise war es ihm peinlich.

 

Kommen wir zur Abteilung „Kleine Ursache, große Wirkung“. Ein guter Freund zitierte eine ältere Pressemeldung: „Der japanische Kaiser Hirohito wurde am Flughafen Köln-Bonn mit 21 Salatschüsseln begrüßt.“

 

In dieser Abteilung bin ich auch nicht schlecht. In einer Übersetzung für ein psychologisches Forschungsprojekt schrieb ich: „Doch heute werden Väter immer mehr anerkannt, da die Forschung deutlich macht, wie wichtig ihre Olle im Leben eines Kindes ist“ (ihre Rolle) . . . Diese Kategorie ist mir die liebste, wenn durch Fehler verborgene Wahrheiten aufscheinen.

 

Als Verhandlungsdolmetscherin habe ich bemerkt, dass es unter Anwälten „so’ne und solche“ gibt. Deshalb hat mich dies amüsiert – leider weiß ich nicht mehr, wo es stand – aus einer Kabinettsorder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. vom 15.12.1726:
„Wir ordnen und befehlen hiermit allen Ernstes, daß die Advocati wollene schwartze Mäntel, welche bis unter das Knie gehen, unserer Verordnung gemäß zu tragen haben, damit man diese Spitzbuben schon von weitem erkennt.“

 

Frohe Ostern!

Du lesen Deutsch?

 

Wieder ein paar frische Verleser von mir: „Der Verein Denkmalschutz trifft sich jede Woche im Lokal xy bei einer gemeinsamen versoffenen Vorstandssitzung . . .“ – Moooment. „Versoffen“? Nein, vereinsoffen.

Schweizerisches Fernsehen macht Freude. Zum Beispiel der Kommentar zu einem Fußballspiel: „Die ganzi Chörpersprach hat nicht gestummen“. Da sieht man vielleicht die Geschichte dieses Verbs. Im einstigen Hochdeutsch – im Gegensatz zum Niederdeutsch der Flachländer im bergigen Süden gesprochen – könnte das ein starkes Verb gewesen sein. Stimmen, stamm, gestummen, oder so (?)

Programm-Ankündigung Schweizer Fernsehen: „Schweinezeit“, lese ich. Was da steht: „Schweizweit“.

Einen gehaltvollen Schreibfehler habe ich auch hinbekommen, manche sagen hingerichtet. Denn wer empfindsam ist, mag’s nicht gern „reizüblerflutet“. Mit dem zusätzlichen „l“ steckt mehr Information in dem Wort als ohne.

Unkaputtbar: Das Mutterherz. „Sie genoss den erfreulichen Anblick ihres Sohnes. Er war so gewaschen!“ Sauber, der Bua. Und groß geworden.

Nicht topaktuell, aber auch eine Profi-Nachrichtensprecherin kann sich verlesen: In der Tagesschau wurde von der „Rettung des vorletzten Höhlenforschers“ berichtet. Es ging um den verletzten Höhlenforscher – die Sprecherin selbst hat es nicht bemerkt.

Zum guten Schluss zwei vollkommen fehlerlose Beiträge. Chrischtoph Sonndag: „Jede Society-Amsel hat ihr eigenes Parfühm.“ Mir könnet älles, nur kei Hochdeitsch, aber des brauchts au ned. Und Bruno Jonas: „Es muaß mi koana versteh; es glangt, wenn ich gehört werde.“

So is’s! Oder?

Leitkultur, ein Unwort?

 

Bayerischer Rundfunk, 17. 7. 2016, Stammtisch.

Zu Gast waren Natascha Kohnen (SPD Bayern) und Franz Xaver Bogner. Frau Kohnen berichtete vom jüngsten Parteitag der Bayern-SPD: Angesichts des Anschlags in Nizza habe man darüber nachgedacht, wie sich Zugewanderte und andere „in unserer Gesellschaft fühlen“, und angesichts der jüngsten Ereignisse unter Erdogan darüber, „wie wir Demokratie leben wollen“.

Wenig später kritisierte sie, dass in der Präambel des neuen Asylgesetzes von „Leitkultur“ die Rede ist. Sie habe einen CSU-Redner von „Leitkultur“ reden hören und sich dabei gedacht, was das sein solle, was er wohl damit meine – es könne sich jedenfalls nicht um das handeln, was ihre eigene Kultur sei. Wie selbstverständlich und ohne Nachdenken pflichtete ihr die Diskussionsrunde sofort bei.

Das ist schade.

Ich hätte gehofft, dass wir in Deutschland durchaus eine Kultur haben, die SPD- und CSU-Anhänger miteinander teilen. In der z.B. auf die tatsächliche und für alle geltende Einhaltung von Menschenrechten Wert gelegt wird.

In dieser Kultur dürfen sich Frauen anders als in der Herkunftskultur vieler Asylbewerber geschützt fühlen, nicht nur vor Missachtung, weil sie Frauen sind, sondern auch vor Genitalamputation, Zwangsverheiratung, Misshandlung und Vergewaltigung in der Ehe. Und in dieser Kultur wollen wir Demokratie tatsächlich leben und nicht eine Diktatur als Demokratie maskieren.

Warum darf das nicht unsere Leitkultur sein und auch so genannt werden?

Simultan-Dolmetschen – richtig, falsch oder getürkt

Oder: Queen Elizabeth in der Wanne

Eine Dolmetscherin muss sehr schnell verstehen, was gesagt wird, und es in die andere Sprache übertragen haben, bevor sie verpasst, was als nächstes gesagt wird. Das kann gut gehen, kann auch mal schief gehen und kann auch getürkt werden.

Geht es gut, denkt sich niemand etwas dabei. Geht es schief, gibt es im schlimmsten Fall Ärger; aber es kann auch Gelächter geben. Letzteres geschah vor kurzem – es ging um Elizabeth von England, die 1952 noch als Kronprinzessin nach Kenia gereist war und in einer Lodge residierte.

Dort, so hörte ich, „genoss sie unbeschwert die Aussicht in dieser Wanne“.
In welcher Wanne? Das war’s. Die Aussicht in die Savanne.

Eine Anekdote zum Simultan-Dolmetschen: Vor Jahren wurde einem sehr hohen EU-Prominenten der Karlspreis verliehen. Ich erhielt einige Tage vor dem Festakt die englische Dankesrede von seinem Ghostwriter und übersetzte sie, in Ruhe und mit allen Hilfsmitteln, am Computer.

Zufällig schaltete ich am Tag des Festakts Phoenix ein – da sah ich den Herrn in Aachen die Rede halten. Er las den Text seines Ghostwriters vor, und aus dem Off kam die Stimme der „Simultan-Dolmetscherin“, die mit einigen dekorativen Pausen meine Übersetzung vorlas. Ich hätte jedes Wort mitsprechen können.

Etwas Ähnliches bzw. eigentlich gar nicht Ähnliches erwarten manche Richter(innen): dass eine Dolmetscherin ohne Vorbereitung, ohne Unterlagen und ohne Ablösung mehrere Stunden simultan dolmetscht.

Aber leider: In echt geht das nicht.