Was zum Amisüren

„Als der Evangelist die Geschichte der Urkirche im Buch Apostelgeschichte niederschrie“ – das war mein Fehler, den ich sofort korrigiert habe. Allerdings weiß man, dass die Schriften des Neuen Testaments keine 1:1 „Leben Jesu“-Aufzeichnungen sind, sondern durchaus politische und ideologische Hintergründe haben.

Aber ich kann ja nicht alle Fehler selbst machen. Wieder mein Tandem-Partner: Wir sprachen über Maßanfertigung (a medida), das kannte er von Küchen. Logische Folgerung für Geschneidertes: Einbauanzug. Wir mussten beide an Marilyn Monroe denken. Den Auftritt mit „Happy birthday Mr. President“, ins porenenge Kleid eingenäht.

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Bolle reiste jüngst zu Pfingsten / nach Pankow war sein Ziel,
da verlor er seinen Jüngsten / ganz plötzlich im Gewühl.
Ne volle halbe Stunde / hat er nach ihm gespürt,
aber dennoch hat sich Bolle / ganz köstlich amisürt.

Amisürt. Typisch Preissn, oder? Tüsch, is det ooch früsch, Schrüppe, Kürsche, Kürche.
Nicht nur typisch Preissn. Spüln für spielen, hüüft für hilft, das sagen Österreicher. Der gscheite Mann, der sich auch für Sprache interessiert, nennt das „eingedunkeltes i“.
Umgekehrt machen es manche Polen, wenn sie Deutsch sprechen. Quizfrage: Was ist da gemeint, wenn von „vielen Kissen“ die Rede ist?

A propos Kürche bzw. Kirche: Alfons (Peterfalvi, der mit „’Eute mein Themaaa?“) hat Harry besucht, der mit ihr nichts am Hut hat und mit Verve aufsagt:
„Vater unser, der du bist
der die großen Äpfel frisst
die kleinen lässt er liegen
die könn’ die Christen kriegen.“

Dieser Harry ist ein sehr direkter alter Herr aus Hamburg. Nicht verschmatzt, nur ein ganz klein büschn verschmutzt und total verschmitzt. Seine Frau, sagt er, war schon immer sein „Schwaam“. Alfons: „Schwamm?“
Das Video gibt es hier.