Wieder ein paar frische Verleser von mir: „Der Verein Denkmalschutz trifft sich jede Woche im Lokal xy bei einer gemeinsamen versoffenen Vorstandssitzung . . .“ – Moooment. „Versoffen“? Nein, vereinsoffen.
Schweizerisches Fernsehen macht Freude. Zum Beispiel der Kommentar zu einem Fußballspiel: „Die ganzi Chörpersprach hat nicht gestummen“. Da sieht man vielleicht die Geschichte dieses Verbs. Im einstigen Hochdeutsch – im Gegensatz zum Niederdeutsch der Flachländer im bergigen Süden gesprochen – könnte das ein starkes Verb gewesen sein. Stimmen, stamm, gestummen, oder so (?)
Programm-Ankündigung Schweizer Fernsehen: „Schweinezeit“, lese ich. Was da steht: „Schweizweit“.
Einen gehaltvollen Schreibfehler habe ich auch hinbekommen, manche sagen hingerichtet. Denn wer empfindsam ist, mag’s nicht gern „reizüblerflutet“. Mit dem zusätzlichen „l“ steckt mehr Information in dem Wort als ohne.
Unkaputtbar: Das Mutterherz. „Sie genoss den erfreulichen Anblick ihres Sohnes. Er war so gewaschen!“ Sauber, der Bua. Und groß geworden.
Nicht topaktuell, aber auch eine Profi-Nachrichtensprecherin kann sich verlesen: In der Tagesschau wurde von der „Rettung des vorletzten Höhlenforschers“ berichtet. Es ging um den verletzten Höhlenforscher – die Sprecherin selbst hat es nicht bemerkt.
Zum guten Schluss zwei vollkommen fehlerlose Beiträge. Chrischtoph Sonndag: „Jede Society-Amsel hat ihr eigenes Parfühm.“ Mir könnet älles, nur kei Hochdeitsch, aber des brauchts au ned. Und Bruno Jonas: „Es muaß mi koana versteh; es glangt, wenn ich gehört werde.“
So is’s! Oder?