Ohrschnuller

Ohrschnuller

Two-in-ones – so nenne ich die meist verstolperten, unbeabsichtigten Kombinationen aus zwei Wörtern oder Redewendungen, die in ihrem überraschenden Zusammentreffen oft mehr Sinn transportieren als jedes ihrer Teile für sich. Mit ihnen kann man aber auch absichtsvoll schöpferisch spielen. Wenn man kann, und Hans Klaffl (als Musiklehrer übrigens kein Fan der obligatorischen „Blödflocke“), der kann. Zuletzt von ihm gehört: Ohrschnuller. Ein Juwel! Die Schüler konnten beim Wandertag seine Wegbeschreibung nicht hören, weil sie eingestöpselt waren …

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Eher verquast

Ich bin ein großer Fan, von Klaffl und vor allem von Two-in-ones. Das hätte ich schreiben wollen, aber halt stopp.
Nun ist es ja offenbar wichtig, ob ich mich z. B. über Hunde, die das ganze Haus „zerwüsten“, einen Hahn hinterm Ofen, einen Himmel, der voller Rosinen hängt – oder über sonst etwas unter der Sonne – als Frau äußere, als Mann oder als etwas anders (und wenn ja wie) Geschlechtliches.
Ich habe es relativ leicht, war von Anfang an einfach weiblich und erwarte auch keine Änderungen mehr. Relativ, nicht absolut. Denn Fan ist ja männlich, oder geht auch das Fan? Aber sächlich ist schon besetzt für Nichtmänner und/oder Nichtfrauen, zu denen ich nicht gehöre.
Also bin ich eine große Fan? So wie „oh mein Papa, war eine große Kinstler“? Klingt nicht richtig richtig. Fanin, Fane, Fanta – Fanette. Das klingt noch am nettesten. Obgleich es auch von oben herab verkleinernd wirkt (etwa wie Bullette statt … nee, das lasse ich).
Aber: Muss ich wirklich meine Sprache so sexualisieren? Auch wenn es um überhaupt nichts Geschlechtliches geht?! Wird man (oje) mich inhaltlich ernster nehmen, wenn ich bei allem und jedem zuvörderst meine Weiblichkeit thematisiere?
Ich glaube nicht. Findʼs eher verquast.