Ich korrigiere mich selbst meistens rechtzeitig, manchmal aber nicht. Sich selbst zu korrigieren ist viel schwerer, als andere zu korrigieren. Gestern schrieb ich: Die Stichprobe ist eine Teilmenge, die untersucht wird, um von ihr auf die Gesamtheit zu schießen
– und setzte dann doch noch rechtzeitig ein L ein.
Und als ich vorgestern in der Weinkarte Muskelkater las, wurde mir auch relativ schnell klar, dass es Muskateller hieß.
Man liest oft, was man im Kopf hat, und nicht was tatsächlich im Text steht. Deshalb werden Lektoren gebraucht.
Große Freude hatte ich wieder mit Dr. Schröder, der ein neues Two-in-One kreierte:
Damit lockt man doch keinen Hahn hinterm Ofen hervor.
Wie kommt ein Hahn hinter den Ofen? In den Ofen wäre doch plausibler, und dann wäre es zu spät zum Locken?
Aber was Dr. Schröder meinte, ist absolut verständlich: Danach kräht kein Hahn, und damit lockt man niemanden hinterm Ofen hervor. Durch solche Kombinationen wird klar, welche Redewendungen sinnverwandt sind. Wie auch Da hing der Himmel noch voller Rosinen und Ich traue dem Braten nicht. Da Letzteres nicht nur von Dr. Schröder zu vernehmen war, möchte ich erklären: Ein Braten ist nichts, dem man vertrauen könnte. Aber Ich rieche den Braten und Ich traue dem Frieden nicht sind sinnverwandt.
Zum Schluss noch ein sprachliches Unding: Season’s Greetings (Grüße der Saison) . . .